Kea - Bergpapageien

P. Könitzer

Wenn man in den neuseeländischen Alpen unterwegs ist, wird man irgendwann den Ruf des Kea hören. Oft kann man ihn auch aus der Nähe beobachten, wie wir bei unserer Neuseelandreise (2019/20) feststellen konnten.

Der Kea kommt nur auf der Südinsel Neuseelands vor und ist der einzige Papagei, welcher in alpinen Regionen lebt, auch im Winter. Die Vögel gelten als sehr intelligent, neugierig und „technisch begabt“. Recht bekannt ist das Herauspulen von Dichtungen und diversen Teilen an geparkten Autos, von zerstörten Zelten und Rucksäcken wird ebenfalls berichtet. So fanden wir auf einer Berghütte den Hahn des Trinkwassertanks mit Draht gesichert, weil die Kea gelernt hatten diesen zu öffnen. Der Tank war freilich leer…  

Kea sind Allesfresser und ernähren sich von Beeren, Samen, Knollen, Insektenlarven, gelegentlich auch von Nestlingen und Aas. Als die Farmer im 19 Jh. mit ihren riesigen Schafherden in den Lebensraum der Kea vordrangen, fraßen diese auch an Schafskadavern und verletzten Tieren. Dies brachte den Kea bei den Farmern als „Schafskiller“ in Verruf, die Fallzahlen wurden in der Öffentlichkeit übertrieben dargestellt. Als Folge wurden zwischen 1870 und 1970 ca. 150.000 Kea getötet,  jahrelang mit Kopfgeldzahlungen von der Regierung gefördert (siehe auch Bild 1). Auch heute werden immer noch erschossene Tiere gefunden, obwohl der Kea seit 1986 unter Schutz steht. Die aktuelle Population wird auf ca. 5000 Vögel geschätzt und ist damit stark bedroht. Weitere Feinde sind vom Mensch eingeschleppte Säugtiere wie Katzen, Ratten, Possums usw. (Prädatoren), welche die Nester plündern. Auch fressen Kea gern an den Bleibebeschlägen und -verkleidungen von alpinen Gebäuden herum, welches oft zu Vergiftungen führt.

Organisationen wie der Kea Conservation Trust und der Arthur's Pass Wildlife Trust, sowie das Staatliche Department of Conservation bemühen sich u.a. mit der Bekämpfung der Prädatoren und dem Austausch der Bleiteile die Überlebenschancen der Vögel zu erhöhen. So können Besucher der Bergwelt über  https://keadatabase.nz  Kea–Beobachtungen melden, was auch wir einige Male genutzt haben. Gefreut hat man sich besonders über unsere Bilder aus dem eher weniger besuchten Twin Stream Valley, einem Hochtal in der Nähe vom Mount Cook, wo wir einige Tage mit Klettern verbrachten. Nachdem unser oranges Zelt nach kurzer Zeit einen neugierigen Besucher hatte, waren es  am vierten Tag schon zwölf Kea, die meisten davon Jungtiere. Natürlich mussten auch wir jeden Tag unser Zelt abbauen und verstecken, nachdem wir einige Landeversuche auf dem Zelt gerade noch verhindern konnten.

Es war ein sehr interessantes und beeindruckendes Erlebnis, den Bergpapagei in seiner alpinen Umgebung erleben zu können.

Kea

Bild 2 von 20

2 Kommentare

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